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Ist es möglich, die schädlichen Auswirkungen von kationischen Emulgatoren auf die Kopfhaut zu verringern?

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Kationische Emulgatoren
Kationische Emulgatoren

Frage von Svetlana zum Thema: Wie man sein Haar richtig wäscht. Frage: "Mein Freund, ein Chemiker, sagt, dass die Hautzellen eine negative Ladung haben, die kationischen Emulgatoren in den Balsamen werden von der negativen Zelle angezogen und destabilisieren sie. Und zwar fast augenblicklich, bis hin zum Auftreten von Dermatitis. Gibt es eine Möglichkeit, die schädlichen Auswirkungen der kationischen Emulgatoren auf die Haut zu verringern, wenn wir unsere Kopfhaut mit einem Balsam waschen?"

Ihr Freund, der Chemiker, hat im Grunde genommen völlig recht, und das ist eine großartige Frage, die das entscheidende Prinzip berührt, wie Kosmetika mit der Haut interagieren. Gehen wir der Reihe nach vor und finden wir praktische Lösungen.

1. Wissenschaftliche Rechtfertigung (warum sie Recht hat)

  • Negative Ladung der Haut: Die Oberfläche gesunder Hautzellen (Korneozyten) und das gesamte Stratum corneum sind tatsächlich negativ geladen. Dies ist auf das Vorhandensein von negativ geladenen Gruppen (z. B. Carboxyl-COOH) auf Proteinen und Lipiden zurückzuführen.
  • Wirkung von kationischen Emulgatoren: Diese Stoffe (z. B. Cetrimoniumchlorid, Behentrimoniumchlorid, Stearalkoniumchlorid) tragen eine positive Ladung (Kationen). Nach dem Gesetz der Elektrostatik ziehen sich entgegengesetzte Ladungen an.
  • Mechanismus der Wirkung: Bei der Anwendung auf Haut und Haar binden sich die kationischen Emulgatoren fest an die negativen Bereiche. Das ist der gewünschte Effekt für das Haar: Sie "umhüllen" das Haar und glätten die Schuppenschicht, was ein sofortiges glattes Gefühl vermittelt und das Kämmen erleichtert.

Es kann jedoch negative Auswirkungen auf die Kopfhaut haben:

  1. Beeinträchtigung der Barrierefunktion: Indem sie sich fest an die Lipide und Proteine der Hornschicht binden, können kationische Wirkstoffe deren organisierte Struktur stören. Dies kann dazu führen, dass die Schutzbarriere durchlässiger für Reizstoffe wird und weniger in der Lage ist, Feuchtigkeit zu binden.
  2. Irritation und Dermatitis: Bei längerem Kontakt oder auf bereits geschädigter/empfindlicher Haut kann diese Störung der Barriere zu Trockenheit, Juckreiz, Rötung und schließlich zu Kontaktdermatitis führen. Dies gilt insbesondere für Kopfhaut, die zu seborrhoischer Dermatitis oder Ekzemen neigt.

Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass die Hersteller sich dieses Potenzials bewusst sind und diese Inhaltsstoffe in kleinen, relativ sicheren Konzentrationen verwenden. Bei empfindlicher Haut und bei häufiger Anwendung steigt das Risiko jedoch an.

2. Wie lassen sich potenziell schädliche Auswirkungen verringern? (Praktische Tipps)

Hier sind einige wirksame Strategien, die Sie anwenden können:

1. Anwendungstechnik - Wichtigster Punkt!
Dies ist der einfachste und wirksamste Weg, um den Hautkontakt zu minimieren.

  • Tragen Sie den Balsam nur auf die Haarlängen auf, mindestens 5-7 cm vom Haaransatz entfernt. Ihr Ziel ist es, die am stärksten geschädigten Haarpartien zu behandeln (in der Regel die mittleren Längen und Spitzen). Die Kopfhaut und die Haarwurzeln produzieren genügend Talg für die natürliche Pflege.
  • Zum Verteilen einen feinzinkigen Kamm verwenden. Tragen Sie den Balsam auf die Handflächen auf, raspeln Sie ihn und fahren Sie dann mit den Händen sanft über die Haarlänge. Danach bürsten Sie Ihr Haar, um das Produkt gleichmäßig zu verteilen. Auf diese Weise wird verhindert, dass überschüssiges Produkt auf die Kopfhaut gelangt.

2. gründliche Spülung

  • Waschen Sie den Balsam sehr gründlich mit kühlem oder leicht warmem Wasser ab. (heißes Wasser erhöht die Hautdurchlässigkeit). Achten Sie darauf, dass auf der Kopfhaut keine glitschige Schicht zurückbleibt.

3. Abwechslung der Mittel

  • Verwenden Sie nicht jedes Mal, wenn Sie Ihren Kopf waschen, einen Balsam mit kationischen Emulgatoren. Wechseln Sie sie mit weicheren ab, sulfatfreie Shampoos ohne Silikone oder schwere Conditioner. Das gibt Ihrer Kopfhaut eine Pause und Zeit, sich zu erholen.

4. Auswahl von Alternativprodukten

  • Suchen Sie nach Balsamen mit milderen kationischen Wirkstoffen. Behentrimoniumchlorid gilt beispielsweise als milder und weniger reizend als Cetrimoniumchlorid.
  • Achten Sie auf kationenfreie Formeln. Zu den Konditionierungsmitteln können gehören:
  • Proteine (Keratin, hydrolysiertes Weizenprotein, Reisprotein): stellt die Haarstruktur wieder her.
  • Natürliche Öle und Buttersorten (Shea, Kakao, Argan, Jojoba): perfekt weichmachend und pflegend.
  • Panthenol (Provitamin B5): spendet Feuchtigkeit und beruhigt die Haut.
  • Betaines: milde Tenside mit guten Konditionierungseigenschaften.
  • Glyzerin: großartiger Feuchtigkeitsspender.

5. Detox für die Kopfhaut

  • Wenn Sie bereits Beschwerden verspüren (Juckreiz, Schuppenbildung), sollten Sie die Verwendung von Balsamen und Kopfhautmasken unterlassen. Waschen Sie Ihre Kopfhaut nur mit einem milden Shampoo. Sanfte Kopfhautpeelings (Peelings) auf Basis von Salicylsäure oder Fruchtsäuren (AHA) können 1-2 Mal pro Woche angewendet werden. Sie tragen dazu bei, die Schicht aus abgestorbenen Zellen und Produktrückständen sanft zu entfernen, ohne die Barriere zu beeinträchtigen.

Kurze Zusammenfassung:

Ja, die potenzielle Schädigung der Kopfhaut durch kationische Emulgatoren ist aufgrund der elektrostatischen Wechselwirkungen eine Realität. In der Praxis kann dies jedoch leicht minimiert werden.

Die wichtigste Regel: Tragen Sie die Spülung nur auf die Haarlängen auf und vermeiden Sie die Kopfhaut. Diese einfache Maßnahme reicht oft aus, um die meisten Probleme zu vermeiden.

Wenn Ihre Kopfhaut sehr empfindlich oder bereits geschädigt ist, lohnt es sich, auf sanftere kationenfreie Pflegeprodukte umzusteigen.

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Hautgeschwulst
Die Leiterin des Projekts sSkinDoctor ist Lina Golan. Kosmetologin, Aromatherapeutin, Kräuterkundige. Hat eine Lizenz als Kosmetologin. Mitglied der National Cosmetology Society (USA), Mitglied der International Federation of Aromatherapists. Absolventin des 200-Stunden-Kurses für Aromatherapie von Sheila Shepherd und des Global Institute For Alternative Medicine (GIFAM). Autorin von Büchern über Kosmetologie und Aromatherapie. Gründerin des Institute of Natural Beauty, dessen Arbeit von der National Association for Holistic Aromatherapy (NAHA), USA, anerkannt ist. Das Portal wurde mit Informationen von Spezialisten verschiedener Fachrichtungen gefüllt:

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